1984 was not supposed to be an instruction manual – unbekannt
Derzeit lese ich zum ersten Mal Orwells 1984. Jeder hat die Geschichte in Grundzügen schon gehört. Ich kann nicht anders, während ich die Geschichte lese, sehe ich die Parallelen zu unseren heutigen Gesellschaften und unserem Umgang mit unserer Privatsphäre.
Snowden, Pegasus, Merkels Abhörskandal. Alles wieder in Vergessenheit geraten. Wir nehmen die Bequemlichkeit, die uns digitale Dienste, meist US-amerikanische, anbieten, dankend an. Es macht uns auch nichts aus, wenn täglich konsumierte Software, wie TikTok, aus brutalen Diktaturen kommt. Obwohl vieles dafür spricht, dass es sich dabei um eine Cyberwaffe handelt.
Heute, während ich das schreibe, wird in den USA gewählt. Die Frage, ob das Land in die Autokratie abdriften könnte, stellt sich mehr denn je. Damit auch die Frage, was die Unternehmen über euch wissen. Eine Regierung kann sich jederzeit dafür entscheiden, Verträge für nichtig zu erklären. Was dann mit euren Daten geschieht, obliegt der Willkür der Herrschenden. Sicher ist, die Kontrolle über deine Daten liegt nicht mehr bei dir.
In Deutschland wird wieder über eine Massenüberwachung diskutiert. Erschreckend, dass diesmal der Aufschrei fehlt.
Schließt du die Toilettentür?
„Ich habe doch nichts zu verbergen“
Glenn Greenwald verbildlichte es in seinem TED Talk so gut. Wir schließen unsere Türen, um Privatsphäre zu haben. Wir vertrauen niemandem, zumindest keinem Fremden, unsere Passwörter an. Und doch begeben viele von uns sich in die Illusion, dass sie doch nichts zu verbergen hätten.
Meine Konsequenzen
Datensparsamkeit! Ich habe für mich entschieden, dass ich meine Kunden und mich besser schützen möchte.
Als Konsequenz hieraus habe ich alle Verbindungen zu Google, Calendly und weiteren Diensten gekappt. Ich betreibe nun bei Hetzner eine eigene Nextcloud-Instanz. Meine privaten Mails habe ich aus Google zu mailbox.org umgezogen.
Als Messenger setze ich auf Signal. Schreib mir doch gern!.
Außerdem habe ich mir einen aufbereiteten Laptop gekauft, um den Umstieg auf Ubuntu zu testen.
Ganz ohne Spuren und US-Dienste wird es vermutlich nicht gehen. Aber jeder Schritt auf diesem Weg stärkt Bürgerrechte.
Ich bin immer neugierig und auf der Suche nach Austausch.
Nachtrag nach LinkedIn Veröffentlichung
Ich habe auf LinkedIn zu diesem Beitrag gepostet. Nach der Veröffentlichung bat LinkedIn mich um Verifikation. Durchgeführt natürlich mittels eines Dienstleisters (Persona). Man soll sich mit meinem Reisepass verifizieren. Ganz persönlich halte ich es für – zumindest – unangemessen.