Wie herrlich es für viele doch klingt: Eine KI, die mir einen oder mehrere Entwickler im Team einspart. Ich seh’ die €€€ in den Augen!
Ich verstehe es, Entwickler sind nicht selten die teuersten Mitarbeiter eines Unternehmens. Da juckt es in den Fingern, die Kosten zu senken, um andern Themen mehr Beachtung zu schenken.
Aber, macht das Sinn? Ist das effektiv?
Wo klemmt es denn regelmäßig in Entwicklungsteams? Spoiler: Es liegt fast nie an der numerischen Verfügbarkeit der Entwickler, oder ihren Kompetenzen.
Der Erfolg eines Vorhabens entscheidet sich deutlich überwiegend Upstream, also bevor das Entwicklungsteam codet.
Der Fisch stinkt vom Kopf her!
Häufig ist die Vorarbeit des Produktmanagements, oder ähnlicher Stellen, ungenügend. Viele Entwicklungsteams hadern mit Ungewissheiten, wodurch dem Chaos erst Raum gegeben wird.
Wie viele Projekte haben klare abgestufte Vorstellungen, was als Nächstes geliefert werden sollte? Wie häufig werden Dinge versprochen, die im gegebenen Zeitrahmen nicht geschafft werden können?
Mit der Staffelstabübergabe ans Entwicklungsteam werden erstmals konkrete Ergebnisse erwartet. Davor waren es nur wunderbare Konzepte und viele Worte. In der Realität wirken Entwicklungsteams noch immer nicht frühzeitig in der Konzeption mit. Eine Kostenfrage, die meiner Ansicht nach falsch beantwortet wird.
Statt sich mit KI-Tagträumen zu beschäftigen, sollten Executives die Kompetenz ihrer Produktorganisation steigern und die Zügel teils erheblich straffen. Ein schlechter Produktmanager kostet ein vielfaches seines Jahresgehalts durch vergeigte Vorbereitung und resultierende Mehraufwände.
Übrigens, ein Problem besteht darin, dass Produktmanager deutlich zu viele Dokumente erstellen. In der Folge steigt kaum noch jemand durch. Aber es steht ja irgendwo.