Der deutschen Rentenversicherung DRV droht der IT-Kollaps, so der Bundesrechnungshof. Dieser stellt infrage, ob Rentenzahlungen langfristig ausgeführt werden können. Die IT-Krise in der DRV legt offen, was auch bei vielen deutschen Unternehmen problematisch ist.
Was kann Ihr Unternehmen davon lernen?
IT ist (wirklich) geschäftskritisch. Entsprechend müssen CEOs dafür sorgen, dass deren IT-Management ein pragmatisches Risiko- und Krisenmanagement etabliert. Es mag banal klingen, die Kritikalität der IT wird in den wenigsten Unternehmen aber wirklich ernst genommen. Wie ist es bei euch wirklich?
Bad news spread fast. Defizite innerhalb der IT machen Schlagzeilen. Das gilt nicht nur für große Player, insbesondere in Nischen machen News schnell die Runde. Reputationsschäden können lang anhalten. Gute Krisen-PR ist proaktiv und vorbereitet.
Fachkräftemangel kann abgemildert werden. IT-Fachkräfte sind nicht abgeschreckt von Komplexität, aber von schlechter Dokumentation und mangelnder Veränderungsbereitschaft. Unternehmen, die Wert auf nachhaltige Dokumentation, wartbaren Code und Veränderungsbereitschaft legen, haben im Wettbewerb die Nase vorn.
Scope creep betrifft auch die IT. CEOs sollten sich, gemeinsam mit ihrem IT-Manager, kritisch mit den Aufträgen an die IT auseinandersetzen. Die wenigsten IT-Abteilungen sind in der Lage, alle Aufträge zu erfüllen. Hier sind klare Prioritäten nötig.
Big-Bang vermeiden. Ich habe viele Projekte gesehen, die noch immer den Ansatz einer großen Lieferung verfolgen. Die Chancen hiermit zu scheitern sind viel zu hoch. Entscheider sollten dringend auf inkrementelle, brauchbare Zwischenlieferungen bestehen. Kritisch hierbei, diese müssen in der Realität verwendet werden. Eine Zwischenlieferung ohne Praxiseinsatz bringt nichts.
CEOs sind verantwortlich, solche Krisen zu vermeiden. Die IT entzieht sich hier leider häufig zu lang der Aufmerksamkeit.