Vorsorge ist besser als Nachsorge. Wissen wir, und ist eigentlich auch vollkommen klar. Eigentlich …
Im Privaten funktioniert das meist auch relativ gut, wir gehen zur Zahnreinigung, das Auto geben wir in die Werkstatt zur Wartung, bevor etwas kaputtgeht, treiben regelmäßig Sport und ernähren uns gesund. Oder?
Im Unternehmen betreiben wir ein professionelles Risikomanagement, haben kompetente Führungskräfte, kennen unser Budget Soll vs. Ist und sind uns bewusst, welche technische Schulden wir in unserer selbst gestrickten Software haben. Oder?
There’s no glory in prevention!
Sind wir ehrlich mit uns selbst, schauen der Realität ins Gesicht, erkennen wir: Wir wissen, was gut für uns und unser Unternehmen/Projekt/Leben wäre, handeln aber nicht entsprechend.
Prävention bekommt selten einen Wert zugeschrieben. Das ändert sich erst, wenn es geknallt hat. Das lässt sich auch von außen gut beobachten, wenn ein Unternehmen einen IT-Sicherheitsvorfall hatte. Plötzlich tauchen ganz viele neue Stellenanzeigen in dem Umfeld auf und man gibt bekannt, dass man jetzt viel mehr Geld investiert.
Prävention ist so viel günstiger, als Intervention und Reparation. Es fühlt sich nur teurer an.
Risikomanagement als Teil der Professionalität
Die typischen Budgets mittelständischer Digitalprojekte betragen schnell mehr als 1,5 Mio. €. Zu Beginn wird womöglich eine Risikoanalyse getätigt, in der späteren Umsetzung erlebt das Risikomanagement stiefmütterliche Behandlung. Mein Eindruck: auf Risiken hinzuweisen ruiniert die Laune – weil wir keinen konstruktiven Umgang mit Risiken gewohnt sind. Wer will schon der Pessimist sein?
Dabei braucht es kein aufwendiges Compliance-Schlachtschiff, um pragmatisches Risikomanagement in komplexen IT-Projekten zu gewährleisten. Allein ein paar Post-its und die richtige Geisteshaltung sind ein guter Start. So lassen sich Investitionen, Nerven und nicht zuletzt Karrieren schützen. Es kommt darauf an, sich bewusst regelmäßig mit den potenziellen Risiken und den sich daraus ergebenden Gefahren – oder Chancen – auseinanderzusetzen.
There is glory in delivery
Wir müssen unsere Perspektive verändern. Risiken sind zunächst wertneutral. Das Projektmagazin hat hierzu eine eingängige Definition:
Risiko ist ein eventuelles, hinsichtlich Eintrittswahrscheinlichkeit und Auswirkung bewertetes, zukünftiges Ereignis, das bei seinem Eintreten ursächlich eine Abweichung der Ist-Daten von den Plandaten bewirken würde.
Risiken können Chancen sein, sie können aber natürlich auch unsere Investitionen empfindlich treffen. Wir müssen in der Lage sein, beide Einflüsse zu erkennen, bewerten und Maßnahmen abzuleiten.
Risikomanagement, betreiben wir es pragmatisch und proaktiv, gibt unseren Projekten wichtige Impulse und dient als notwendiges Korrektiv.
Wenn wir die Hindernisse auf dem Weg zur Lieferung ausräumen, erhöhen wir unsere Chancen zur Lieferung. Echte Lieferfähigkeit ist selten geworden. Wer in der Lage ist zu liefern, steht gut da.
There is glory in prevention
Führungskräfte sollten einem pragmatischen Risikomanagement mehr Wert beimessen. Die bislang unliebsame Aufgabe, über Projektrisiken nachzudenken, proaktiv diese einzufordern und nachzuhalten, muss neu bewertet werden. Der Wert guten Risikomanagements besteht darin, bessere Ergebnisse in stabiler Frequenz zu liefern.
Hallo! Ich bin Erik Matt. Meine Mission ist Engineering Managern und Entwicklern zu Ergebnissen zu verhelfen. Ich sorge für mehr Transparenz und Handlungsfähigkeit, damit das Projekt nicht kippt.