Manager: Müllabfuhr des Unternehmens

Wachsen Unternehmen, sammelt sich mehr und mehr Müll an. Müll, der sich wie Kalk auf Prozessen und Menschen ablagert. Müll, in Form von Egoismen statt kundenzentriertem Handeln. Müll in Form von unproduktiven Kulturen. 

Beginnen wir neu in einem Unternehmen, fällt uns einiges an Ballast auf, stört uns vielleicht auch. Beschließen wir zu bleiben, wird der Müll um uns herum normal. Wir denken irgendwann, “das muss so sein”. Wir werden Teil des Kalks. 

Es braucht Menschen, die dauerhaft Abstand wahren können. Dauerhaft den Blick auf Menschen, Wertschöpfung und das Gesamtbild halten können. Genau dafür wurden Manager ursprünglich einmal benötigt. Um von der wertschöpfenden Arbeit losgelöst die Prozesse und die Umgebung im Blick zu behalten und Verbesserungen einzuführen. 

Heutzutage scheint es für Manager wichtig zu sein, in operativer Arbeit zu versinken. Nicht selten geht es darum, den einstigen Respekt als perfekter Entwickler, oder Techniker, oder Buchhalter, beizubehalten. 

Es ist aber nicht mehr deren Job! 

Manager müssen den Müll hinausbringen! Den Müll, der in Unternehmen wie Krebsgeschwüre wuchert. Entropie ist Teil komplexer Systeme und der Vermüllung kann nur durch konsequente und konstante Aufräumaktionen begegnet werden.

Manager müssen sich bewusst sein, dass sie dafür verantwortlich sind, die Engpässe und Probleme zu erkennen.

Es fällt uns häufig leichter etwas zu erkennen, wenn wir wissen, wonach wir suchen. Wir können uns in unserem Alltag Hilfestellungen bauen. 

In unseren Büros und Zuhause kennen wir Mülltrennung. Übertragen wir das doch auf unsere Organisationen.

Es gilt, den Müll loszuwerden. Das bedeutet häufig auch bessere Lösungen zu finden. 

Papiertonne

Unternehmen sind gigantisch gut dafür geeignet, riesige Mengen an Dokumenten zu erzeugen. Nur ein Bruchteil davon ist relevant. Schluss mit der Beschäftigungstherapie! 

Leitfragen: 

  • Produzieren wir gerade Papier für die Tonne? 
  • Wird die Zielgruppe das realistisch je lesen?
  • Wie können wir zwingend notwendige Texte auf das absolute Minimum reduzieren? 
  • Welche papiergebundenen Vorgänge haben wir derzeit noch im Haus? 

Beispiele: 

  • ein Großteil von Benutzerdokumentationen
  • Handlungsanweisungen
  • Unterschriftenmappen 

Gelbe Wertstofftonne

Recycling time! 

Immaterielle Güter wie Erfahrungen und Ideen zählen zu den wertvollsten Rohstoffen eines Unternehmens, und gehen allzu häufig im Tagesgeschäft unter. Wissen verdoppelt sich, wenn man es teilt! 

Leitfragen: 

  • Wer könnte von dem, was wir hier tun, noch profitieren? 
  • Wem könnten unsere Ergebnisse noch nutzen? 
  • Welche Erfahrungen haben wir gemacht, die andere schneller ins Handeln bringen? 
  • Welche Ressourcen können wir anderen bereitstellen? 
  • Welche Idee sollten wir wieder angehen? 

Beispiele: 

  • Lernerfahrungen wiederverwenden 
  • Pairing Sessions 
  • Austausch im Unternehmen fördern, bspw. rund um Problemfelder statt Abteilungen

Die Probleme kommen Ihnen bekannt vor?
Kontaktieren Sie mich direkt, oder stellen Sie uns einen Termin ein, um Lösungen zu finden.

Altglas

Ein wesentlicher Punkt ist, Nicht-Prioritäten zu identifizieren. Das sind Dinge, die sich als wichtig verkleidet haben, aber es nicht sind. Das Glas darf ruhig scheppern!

Leitfragen: 

  • Was wird von jedem schrecklich ungern getan und wäre das Erste, das vor den Bus geworfen wird? 
  • Was könnten wir fast sofort nicht mehr tun, ohne jemanden zu stören? 
  • Was sollte zu Bruch gehen? 

Beispiele: 

  • Aufgaben, die andere Bereiche bei Ihnen abgeladen haben 
  • Themen, die nicht in den eigenen Kernbereich gehören

Biotonne

Sicher der kontroverseste Punkt auf der Liste. Aber etwas, womit wir uns beschäftigen müssen. 

In vielen Unternehmen gibt es Mitarbeiter, für die man bei sich keine Zukunft mehr sieht. Die Gründe sind vielfältig. 

Statt weiter Zeit und Energie zu verschwenden, gilt es diesen Menschen zu helfen eine Lösung zu sehen. (Weich zum Mensch, hart in der Sache). 

Leitfragen: 

  • Wo haben sich Bemühungen zur Personalentwicklung einfach nicht ausgezahlt? 
  • Wer blockiert dauerhaft und schadet so das Unternehmen? 
  • Wer ist in einem anderen Team besser aufgehoben? 

Häufig auch eine gute Gelegenheit, um Engpässe zu finden.

Noch einmal, unsere Aufgabe als Manager ist es Ergebnisse zu bringen. Dafür braucht es funktionierende, menschliche Organisationen. Es gibt Umgebungen, in die manche Menschen besser passen als in andere. In der Vergangenheit haben es Mitarbeiter als befreiend empfunden, wenn ihnen die Last der Entscheidung genommen wurde. Das Miteinander entscheidet hier. 

Restmüll

Wie Zuhause, kommt hier rein, was sonst nirgendwo Platz gefunden hat. In unserem Fall bedeutet das, sich zu fragen: Was fällt mir noch so ein? 

Immer wieder berichten mir meine Klienten, wie ihnen im Zuge der Aufräumaktion einfach allerhand weiterer Kram in die Hände fällt, der sonst nirgendwo hineinpassen mag. 

Egal in welche Tonne, wenn es uns hindert unserem Auftrag nachzukommen, gehört es weg. 

Viel Spaß beim konstanten Aufräumen! 

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